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26 Feb
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Einkaufspalast de Superlative: Die "Grand Gateway" Mall in Shanghai bietet alles was die internationalen Luxuslabels bieten - zu unglaublich hohen Preisen.

Einkaufspalast de Superlative: Die "Grand Gateway" Mall in Shanghai bietet alles was die internationalen Luxuslabels bieten - zu unglaublich hohen Preisen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: China und vor allem Shanghai sind nicht das Einkaufsparadies, welches manche unserer Besucher erwarten. Günstige Markenware und Elektronik sucht man hier dank chinesischer Luxussteuer, welche vor allem auf importierte Ware erhoben wird vergebens und lokale Marken gibt es oft nicht in europäischen Größen (Schuhe in „üblichen Größen“ zu finden ist ein sehr schwieriges Unterfangen) oder nur in chinesischen Sprachversionen (vor allem bei Elektronik).

Dennoch gibt es hier alles zu kaufen was das Herz begehrt: Vor allem in Shanghai ist die Einkaufszentrendichte überdurchschnittlich und im 5-Minuten-Fussmarsch-Umkreis um unseren Compound gibt es allein 6 große Megamalls.  Die meisten davon sind spezialisiert und so gibt es in der einen auf 6 Stockwerken Markenware aus aller Welt und in der nächsten 5 überladene Ebenen nur mit Elektroartikel.

Vor allem importierte Ware ist hier mitunter unglaublich teuer (auch für europäische Verhältnisse) und dennoch sind diese Einkaufspaläste immerzu extrem voll mit Menschen – und zwar chinesischen Menschen. Das erstaunt erst, wenn man bedenkt dass das durchschnittliche Monatseinkommen in Shanghai noch immer unter 200 Euro liegt. Allerdings ist dieses Bild etwas verzerrt: Durch den nun schon über Jahre anhaltenden, zweistelligen Wachstumsschub sind hier sehr viele Menschen (vor allem Grundbesitzer und Unternehmer) unglaublich schnell sehr reich geworden. So zählt China heute rund 415.000 Dollar-Millionäre und die haben vor allem einen unglaublichen Bedarf an Luxus- und Markenwaren wie teure Uhren, europäischer Markenkleidung, teuren Weine und deutschen Luxuskarossen, welche hier meist nur in den top-Versionen (meist als extralange Limousinenversion) angeboten werden.

Da freut sich das Expatherz: Milchprodukte aus aller Welt reihen sich hier in den Kühlregalen des Edelsupermarktes "Olé" aneinander. Leider sind die Preise hier meist höher als in den Ländern aus denen diese Produkte stammen.

Da freut sich das Expatherz: Milchprodukte aus aller Welt reihen sich hier in den Kühlregalen des Edelsupermarktes "Olé" aneinander. Leider sind die Preise hier meist höher als in den Ländern aus denen diese Produkte stammen.

Während die hohen Preise beim Kleidungskauf den Spaß verderben können, nimmt man Wucherpreise für Lebensmittel aus der Heimat hingegen gerne in Kauf. Über das Abenteuer eines Einkaufs in einem typisch-chinesischen Supermarkts mit all den nie gesehenen und teilweise für westliche Gemüter etwas krassen Angeboten an noch mit Kopf und Füssen versehenen Waren habe ich an dieser Stelle ja bereits berichtet (siehe: ****). Und so gibt es in Shanghai zum Glück zahlreiche Möglichkeiten deutsches Brot, Schweizer Käse, italienischen Schinken und deutsches Bier zu kaufen.  Unsere zwei Hauslieferanten heißen „Bäckerei Lind“, welche direkt über die Strasse von unserem Apartment deutsche Backwaren inkl. Laugenbrezel, Sonnenblumenkernbrot und diverse Torten herstellt und „Olé“ – ein wahrer Einkaufstempel, welcher neben chinesischen Edelwaren Spezialitäten aus aller Welt zu unglaublich dreisten Preisen anbietet. 200g Gruyerekäse kosten dort schlappe 60 RMB (6,50 Euro), ein durchschnittlicher, französischer Rotwein um die 250 RMB (ca. 28 Euro) und 6 japanische „Organic Eggs“ 39 RMB (das sind ca. 4,20 Euro). Dafür weiss man aber, dass keine gepantschten Zusatzstoffe beigemischt wurden und vor allem um was es sich überhaupt handelt. Ein Vorteil, welcher einem bei chinesischen nämlich leider oft verwehrt bleibt und so ergaben sich zuhause beim auspacken und probieren schon so einige Überraschungen (vor allem bei der unglaublichen Vielfalt und dem enormen Angebot an verschiedenen Eiern, die es hier in jedem Laden gibt).

Deutsches Bier zu finden ist in Shanghai kein Problem. Zum Glück.

Deutsches Bier zu finden ist in Shanghai kein Problem. Zum Glück.

Das Privileg zu wissen was man isst und statt Fischsuppe, gebratenem Reis und Hühnerfüssen gewohntes aus der Heimat zu Essen schlägt entsprechend zu Buche:  Ein heute getätigter Einkauf beim Edellebensmittelladen „Olé“ von Zutaten für „Zürcher Geschnetzeltes“ mit Rösti für 4 Personen inkl. Australischem Kalbfleisch, 6 Bio-Kartoffeln, Sahne (gibt es hier nicht, daher Importware aus Neuseeland), Butter (dito, kommt aus Frankreich), Weisswein (ebenfalls Frankreich), Salat, Pilzen, einem Strauch Petersilien (alles günstig da Lokalware) und einer Bio-Zitrone (unglaublich teuer da „Organic“ hier ein absolutes Luxusgut ist) kostete insgesamt 789,80 RMB (knapp 90 Euro). Das entspricht grob ein dreiviertel Monatsgehalt einer Ayi (Haushaltshilfe), ca. 200 U-Bahn Kurzstreckenfahrten, 6 jeweils 1stündigen Ganzkörpermassagen mit Öl oder etwa 100 Mittagessen nach chinesischem Niveau. Umso erstaunlicher, dass ich der einzige Westler in einer langen Schlange vor der Kasse mit lauter gut gefüllten Einkaufswagen war.

Hier noch ein paar Beispiele dafür, was man in China günstig kaufen kann und was teuer ist:

Überaus günstig kaufen kann man in China:

  • Lebensmittel (Ausgenommen Importartikel) – vor allem auch Seafood und Sushi
  • Möbel (auch auf Auftrag gefertigte und absolut zeitgemäße Designerstücke)
  • Artikel des täglichen Bedarfs wie Haushaltszubehör. Pfannen, Töpfe, Putzartikel etc.
  • Elektroroller (120 Euro in der Standardversion)
  • Elektrogeräte lokaler, chinesischer Hersteller
  • Maßgeschneiderte Kleidung wie Anzüge, Hemden und Kostüme
  • Dienstleistungen wie Massagen, Maniküre, Pediküre und Friseurbesuche aber auch Handwerkerleistungen
  • Gefälschte Markenware, Software, Elektroprodukte

Verhältnismäßig teuer sind wegen Luxussteuer und hohem RMB-Kurs für Besucher dagegen:

  • Alle nicht-chinesischen bzw. asiatischen Markenwaren (auch Elektroartikel)
  • Alle (importieren) Luxusgüter von Uhren über Markenkleidung, Weine bis zu Autos
  • Importierte Lebensmittel wie Schweizer Käse, Kaffee, Marmelade und europäische Weine
  • Importierte Körperpflegemittel wie Nivea-Creme, Haargel, Deo (schwer zu finden)
  • Spülmaschinentabs (kaum zu erhalten und absolutes Luxusgut)

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Vor kurzem erhielt ich eine Rundmail mit Merkmalen welche diagnostizieren, dass man zu lange in China gelebt hat. Oft sind solche Mails ja nicht sonderlich fundiert und beruhen vor allem auf oberflächlichen Vorurteilen – bei dieser aber war ich überrascht, wie oft ich beim lesen innerlich genickt habe.

Denjenigen von euch, die schon hier waren wird es beim lesen änlichen gehen. Für die die ihre Reise noch vor sich haben: Das ist was euch erwartet:

Daran erkennt man, dass man möglicherweise schon etwas zu lange in China gelebt hat…

  • Schlafen geht immer und überall. Gerne auch in der U-Bahn, auf der Tischplatte und an der Bushaltestelle
    Schlafen geht immer und überall. Gerne auch in der U-Bahn, auf der Tischplatte und an der Bushaltestelle

    Du benötigst nicht länger Taschentücher, um Dich zu schnäuzen.

  • Du findest Freitagabend Karaoke zu singen, macht Spaß.
  • Du hast beim Tanzen jegliches Gefühl für Rhythmus verloren.
  • Du isst Nudelsuppe zum Frühstück.
  • Du läufst Sonntags auf der Straße im Schlafanzug rum.
  • Du drängelst Dich immer vor und verstehst nicht, warum sich die Anderen hinten in der Schlage anstellen.
  • Du benimmst Dich im Restaurant so, wie wenn Du alleine zu Hause essen würdest und schmatzt, schlürfst, rülpst ohne Skrupel.
  • Du kannst auf Kommando in Tiefschlaf verfallen – egal wo Du Dich gerade befindest.
  • Du hast absolut kein Gefühl für Verkehrsregeln und rote Ampeln siehst Du maximal als Empfehlung.
  • Du lädst Freunde zum Abendessen ein und servierst Ihnen Stinky Tofu als Vorspeise.
  • Du beginnst andere Ausländer Lao Wai (chin. für Ausländer) zu nennen.
  • Wer sich an den Verkehr in China erst mal gewöhnt hat tut sich auf Europas Strassen später schwer
    Wer sich an den Verkehr in China erst mal gewöhnt hat tut sich in Europa später schwer

    Du  findest es spannend in einen Lift einzusteigen, bevor irgendjemand aussteigen kann.

  • Du akzeptierst die Tatsache in einer Warteschlange zu stehen, um eine Nummer für die nächste Warteschlange zu ziehen.
  • Du findest, es ist die beste Zeit aufzustehen und dein Handgepäck zu holen, während das Flugzeug sich der endgültigen Parkposition nähert oder sich im Landeanflug befindet.
  • Du glaubst, was in regionalen Zeitungen steht.
  • Du redest lauter als notwendig, vor allem in Bussen, Bahnen und grossen Menschenmassen.
  • Du bevorzugst mit Stäbchen zu essen.
  • Beim letzten Besuch Deiner Mutter hast Du ihr als erstes Deine Business Card gegeben.
  • Du lässt Dir einen langen Fingernagel wachsen, um zu zeigen, dass Du nicht mehr körperlich arbeiten musst.
  • Du hast ein Verlangen entwickelt,  in der Nähe von Rauchen-Verboten-Schildern zu rauchen.
  • Du wunderst Dich, warum Deine Freunde Zuhause nicht auch jede Woche 10 DVDs für insgesamt 5 Euro kaufen.
  • Du versuchst die Sonne zu meiden (z.B. mit einem Regenschirm), weil sie Dir die vornehme Blässe nehmen könnte.
  • Du findest es schick, Dein Handy an einem bunten Band um den Hals zu tragen oder mit blinkenden oder klingelnden Anhänger zu schmücken.
  • Du bittest westliche Touristen um ein gemeinsames Foto.
  • Praktisch: Keine Windeln, kein lästiges Ausziehen, kein Waschen.
    Praktisch: Keine Windeln, kein lästiges Ausziehen, kein Waschen.

    Du kaufst für dein Kind schon lange keine Windeln mehr, da die Schnellscheißer-Hosen ja so praktisch sind.

  • Du stehst immer und überall im Weg rum und bleibst auf offener Straße plötzlich unvermittelt stehen, ohne auf den Verkehr zu achten.
  • Du hast das unstillbare Verlangen, Menschen mit kleinen Fahnen zu folgen.
  • Du wunderst dich nicht mehr, wenn drei Männer mit einer Leiter erscheinen, um eine Glühbirne zu wechseln.
  • Du gehst für den Sonntagsnachmittagsschlaf zu Ikea in die Sofa-Abteilung.
  • Du ziehst nach Feierabend Deinen Schlafanzug und die Badeschlappen an, schlürfst mit Deinem Klappstuhl durch die Gasse und lässt Dich damit auf irgendeinem öffentlichen Platz oder an der Hauptstraße nieder, um das vorbeiziehende ‘Abendprogramm’ zu genießen.
  • Du schliesst jedes Wort mit ‘la’ ab… ok-la ?
  • Du benutzt beim Autofahren die Hupe öfters als die Bremsen…
  • Du fragst Dich, warum es eigentlich Mülleimer gibt.
  • Du bist bereits nach einem Bier betrunken.
  • Du bevorzugst es in öffentlichen Toiletten, bei offener Tür Dein Geschäft zu erledigen.
  • Du kannst dem Taxifahrer auf Chinesisch sagen wo Du gerne hin möchtest.
  • Du ziehst dir, wenn Dir zu warm ist, das T-Shirt über den Bauch und die Hosen über die Knie.

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lucky13.de wurde seit Juni 2010 über 10.000 mal besucht

lucky13.de wurde seit Juni 2010 über 10.000 mal besucht

Shanghai Baby wurde letzte Woche 10.000 Besuche alt. Das weiss ich, weil die Software, mit der ich diese Seite pflege diverse Statistiken erstellen kann – darunter zum Beispiel wieviele Leute von wo aus wann welche Seite besucht haben, welcher Browser dabei am meisten verwendet (Mozilla mit 46%) wurde und welches Betriebssystem auf dem Computer des Besuchers installiert ist (übrigens in den meisten Fällen XP). Ansich ist das nicht sonderlich aufregend und 10.000 Besuche haben andere Seiten locker  pro Tag und nicht erst nach 6 Monaten. Und doch überrascht mich, dass im Schnitt pro Monat weit über 1000 Menschen diesen Blog besuchen.

Leider weiss ich allerdings nicht, wer all diese Besucher sind – denn nur wenige hinterlassen Kommentare oder senden eine Nachricht über das Kontaktformular.

Die meisten Besucher kommen Mittwochs oder Sonntags am frühen Abend vorbei

Die meisten Besucher kommen Mittwochs oder Sonntags am frühen Abend vorbei

Dafür weiss ich aber dank “Counterize”, dass die meisten www.lucky13.de direkt in die Adresszeile des Browsers eingeben um hierher zu gelangen. Fast gleich viele kommen über die Suchmaschine “Bigfinder” (von der ich bisher noch nie was gehört hatte) und erst an dritter Stelle residiert überraschenderweise Google als Besucherlieferant. Das bedeutet, dass viele Leute diese Seite direkt und bewusst aufrufen. Das überrascht mich ziemlich und es würde mich interessieren, woher die Besucher die aus allen Ländern der Welt zugreifen die Seite kennen. Wenn ihr mir also eine Freude machen wollt, dann schreibt mir doch über das Kontaktformular oder schreibt einen Kommentar und sagt mir, woher ihr lucky13.de kennt.

Counterize sagt mir, dass die meisten Besucher diese Seite Mittwochs oder Sonntags aufrufen und dabei am liebsten zwischen 15 Uhr und 22 Uhr. Viel spannender allerdings finde ich, welche Suchbegriffe manche Menschen bei google oder anderen Suchmaschinen eingeben, um dann hier zu landen.

Die Suchwörter in Google die zu diesem Blog führen sind teilweise skurril. Zeitweise führte "Chinese isst Baby" die keyword Statistik

Die Suchwörter in Google die zu diesem Blog führen sind teilweise skurril. Zeitweise führte "Chinese isst Baby" die keyword Statistik

Seit langem führen die Suchwörter “Heiratsmarkt Shanghai” und “Fake Market Shanghai” die Statistik an. Anscheinend muss wer danach sucht bei Google recht weit oben auf lucky13 stossen. Aber viel interessanter und vor allem verblüffender finde ich die Suchbegriffe weiter unten in der Liste. So residiert auf Platz 14 der Topsuchbegriffe die auf Artikel aus Shanghai Baby leiten so skurriles wie “Babykatze in Flasche”, dicht gefolgt von “Chinese isst Baby”. Auch immer wieder gern gesucht wird nach “Party in Shanghai” und vor kurzem erst neu dazugekommen ist “Frauen aufreissen in Shanghai” – letzteres kann ich mir allerdings nicht erklären weil es dazu auf lucky13 gar keinen Bericht und keine Tips gibt.

Aus welchem Grund und über welchen Suchbegriff auch immer ihr hierher gekommen seid: Ich freue mich, dass so viele Leser mein Chinaabenteuer mitverfolgen und immer wieder nette Nachrichten schreiben und werde mir Mühe geben, euch auch künftig mit unterhaltsamen Geschichten aus dem Land der Mitte zu unterhalten.

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19 Feb
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Petronas Towers in Kuala Lumpur - Das Wahrzeichen Malaysiens.

Petronas Towers in Kuala Lumpur - Das Wahrzeichen Malaysiens.

Das „Year of the rabbit“ fing für uns sehr entspannt an. Wie berichtet nutzen wir die 7 Tage am Stück frei um dem chinesischen Feuerwerkskrawall zu entfliehen und flogen nach Malaysia. In Kuala Lumpur gelandet gab es dann erst mal eines: Die ganze Nacht Feuerwerkskrawalle. Was wir nicht wussten ist, dass auch viele andere, asiatischen Länder das Jahr nach dem Mondkalender beginnen und so wurde auch hier kräftig geböllert und gefeiert – nur mit dem Unterschied, dass dies hier bei angenehmen 30 statt bei 3 Grad geschah.

Noch etwas überraschte uns: Malaysien ist sehr arabisch geprägt, was zumindest wir nicht unbedingt erwartet hätten von einem Land in Südostasien. Die Menschen leben nach streng islamischem Glauben und viele Frauen tragen entweder Kopftuch oder verhüllen sich ganz in Schwarze Umhänge und in Kuala Lumpur gibt es erstaunlicherweise mehr arabische Restaurants als asiatische. Die schmecken allerdings auch ganz hervorragend und auch sonst hat die Stadt viel zu bieten. Vor allem: Viel Grün, frische Luft und kaum drängelnde, spuckende, nase-hochziehende, schmatzende und überall in Massen auftretende Chinesen. Genau die richtige Voraussetzung für richtigen Urlaub.

Man lernt halt doch nie aus: Der Burkini - die angemessene Bademode für die islamistische Frau von heute.

Man lernt halt doch nie aus: Der Burkini - die angemessene Bademode für die islamistische Frau von heute.

Mit einem detailierten Reisebericht will ich keinen langweilen. Darum die Kurzfassung: Nach 2 Tagen in Kuala Lumpur ging es erst mit dem Bus und dann noch 3 Stunden mit einem winzigen Einbaum-Boot dem Fluss entlang in den „Tama Nigara Nationalpark“ inmitten des malayischen Jungles. Wir waren viel draussen, sind gehiked, haben die längste Hängebrücke der Welt bezwungen, nette Reisende aus allen Ecken der Welt kennengelernt, Wildschweine, Warane, Affen, Vögel, Mäuse und Ratten, Käfer so groß wie Unterteller und überraschenderweise fast keine Moskitos vor, unter, in und auf unserem Bungalow gesehen und im Kreise von endlich mal wieder „normalen“ Menschen festgestellt, wie nervig Chinesen auch außerhalb ihres Landes sein können.
Mit Rikscha, Bus, Monorail, Boot, Subway, Zug, Fähre, Fallschirm und Flugzeug haben wir außerdem Penang und Langkawi besucht, sind mit der einzigen Seilbahn Malaysiens gefahren, haben uns die Füsse von Fischen anknabbern lassen, eine ganz fürchterlich schlechte, chinesische Opernaufführung fast 10 Minuten lang ertragen, sehr, sehr gut und viel gegessen, am Strand gelegen und am Kuala Lumpur Airport fast 4 Stunden auf unseren Rückflug gewartet, der statt um 1:30 morgens dann schließlich um 5 Uhr ging.

Überflüssig zu sagen, dass die 10 Tage zu kurz waren, die viele Natur und frische Luft sehr gut tat und dass man noch viel länger in diesem wunderbaren Land mit diesen sehr sehr freundlichen und ehrlichen Leuten hätte bleiben können.

Fundstück im Jungle: Tausend Füsse und eine fiese, rote Abwehrflüssigkeit

Fundstück im Jungle: Tausend Füsse und eine fiese, rote Abwehrflüssigkeit

Umso härter war dann das Zusammentreffen am Gate mit unseren lieben, chinesischen Mitmenschen für den Rückflug nach Shanghai . Gleich wurde wieder geschnieft, gerülpst, gedrängelt und geschmatzt und spätestens jetzt war uns klar, dass der Alltag uns wiederhat.

Dennoch ist es aber gut, wieder in Shanghai zu sein. Die Arbeit geht weiter als wäre Chinese New Year nie gewesen und hier deutet sich langsam der Frühling an. Es reicht jetzt schon die Klimaanlange (die hier die Heizung ist) auf halber Kraft laufen zu lassen und auch ohne Handschuhe und dicken Schaal ist es fast schon ganz angenehm draußen.
Anbei noch ein paar Fotos aus Malaysia. Ich kann dieses Land jedem nur wärmsten für den nächsten Asienurlaub empfehlen. Und wen die lange Anreise von Europa aus abschreckt: Ihr seid für einen Zwischenstopp aus Shanghai herzlich willkommen.

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Heute beginnt nach dem chinesischem Mondkalender das Jahr des Hasen. Chinese New Year oder auch „Spring Festival“ wird dieses Ereignis genannt und es ist weitaus die wichtigste Feiertagserie des Jahres. Fast alle Chinesen haben 7 Stück am Tag frei – einen längeren Urlaub haben die meisten hier nie. Die Zeit wird wie bei uns für Familienfeiern, Essen und Feuerwerk genutzt.

Neujahr auf chinesisch: Was hier als Feuerwerk durchgeht würde bei uns als Kriegsmunition klassifiziert.

Neujahr auf chinesisch: Was hier als Feuerwerk durchgeht würde bei uns als Kriegsmunition klassifiziert.

Bereits seit einer Woche merkt man, wie sich das Leben dieser sonst so quirligen und nie schlafenden Stadt in Vorbereitung und Vorfreude auf die Neujahrswoche merklich verlangsamt. Die sonst so bedrängend volle U-Bahn war die letzten Tage morgens angenehm leer, auch um 8 Uhr oder abends nach der Arbeit bekam man problemlos ein Taxi und die sonst so chaotisch, lauten Strassen waren fast unheimlich leer und friedlich und sowieso sieht man viel weniger der 22 Millionen hier lebenden Menschen als sonst.

Viele Läden und Restaurants haben bereits geschlossen und Schilder in die Schaufenster gehängt auf denen man lesen kann, dass es nach dem 9. Februar wieder weiter geht. Sogar unser housekeeping-service in der Apartmentanalage ist eingestellt damit die A-is (Haushälterinnen) ihr Familien besuchen gehen können und im Office wurden bereits vorgestern die ersten Türen mit meterlangen Bändern versiegelt, da auch der Wachdienst eingeschränkt wird.

Viele Menschen verlassen Shanghai zu dieser Zeit um ihre Familien zu besuchen, die oft weit weg wohnen (und weit weg in China kann eine 30h Zug- oder Busfahrt bedeuten) und die, welche hier bleiben feiern das mit ohrenbetäubenden Feuerwerkskörpern bereits seit gestern Mittag. Diese Megaböller, die in Deutschland sicher niemals eine Zulassung erhalten würden – es sei denn als Kriegswaffe – sind teilweise fußballgroße, mit Schwarzpulver gefüllte Kugeln, welche zig Meter in die Luft katapultiert werden und bei der Explosion neben viel Lärm eine enorme Druckwelle entfalten, die Alarmanlagen von Autos und Roller in ein helles Hupkonzert einsteigen und Fensterscheiben vibrieren lassen.

Traditionelle, chinesische Feuerwerkskörper: Schön anzusehen und unglaublich laut.

Traditionelle, chinesische Feuerwerkskörper: Schön anzusehen und unglaublich laut.

Manche Heulerbatterien die man hier in den Läden kaufen kann sind so groß wie ein Esstisch und können ein ganzes Viertel gut 15 Minuten in Kriegsstimmung versetzen. Das ganze Böllern hält nicht wie bei uns eine Nacht an, sondern die ganze Woche und in der ist an durchgehenden Schlaf nicht zu denken. Bereits letzte Nacht (und eigentlich geht’s erst heute richtig los) sind wir mehrmals aufgewacht, weil wir dachten unser Wohnblock wird von Flakgeschützen beschossen.

Den Chinesen scheint’s zu gefallen, doch viele Ausländer fliehen vor diesem Bürgerkriegsspiel und verlassen das Land in ruhigere und oft auch wärmere Gefilde. So auch wir: Mit unseren neu erstandenen World-Traveler-Rucksäcken machen wir uns heute auf Rucksacktour nach Malaysia, wo wir von Kuala Lumpur aus das Land, den Jungel und die Strände erkundigen. Einen Reisebericht gibt’s nach unserer Rückkehr. Bis dahin euch allen ein erfolgreiches und glückliches „Year of the rabbit“ (今年兔).