Im Bierhimmel

4 Jun
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Strand von Qingdao

Strand von Qingdao

Lebenswerteste Stadt Chinas, schönster Strand Chinas, älteste Brauerei Chinas, einzige, ehemalige, deutsche Kolonie Chinas… die Superlative mit denen Qingdao, die Hafenstadt knapp eine Flugstunde nördlich von Shanghai beschrieben wird sind vielfältig und so war Jogis Besuch hier ein guter Anlass für einen Wochenendtrip in diese so umworbene Stadt.

Freitagabend mit der Üblichen Verspätung abgeflogen ist man nach einem Flug der zu kurz für richtiges Essen ist (eine Lunchbox mit einer Banane drin muss genügen) und ca. 1h Taxifahrt im Hotel direkt an der Küste. Das Willkommenstheater, welches dort von drei Deutschen Touristen und einem hackeblauen, chinesischen Taxifahrer nachts um 2 aufgeführt wurde, hat Jochen in seinem Gastbeitrag ja bereits sehr anschaulich beschrieben.

Kurze Nacht – harte Betten – Frühstück verpasst: Dieser Tradition für Städtetrips innerhalb Chinas folgend gab es Frühstück mit dem Rest der Shanghai-Truppe am Stadtstrand. Wer hier einen einsamen, mit Palmen versetzten, weißen Sandstreifen an türkisblauem Meer sucht, dem sei an dieser Stelle herzlich davon abgeraten, seinen 2-Wöchigen Strandurlaub in Qindao zu verbringen. Stattdessen: Eine Strandbar mit Plastikstühlen im Sand an der nächsten, eine Art open-air-Gym auf dem Sand mit knappbehösten Menschen und vor allem: Viele Chinesen. Kein Wunder sollte man sagen, denn die gibt’s ja hier schließlich überall und bei 1,5 Milliarden Einwohnern sollte man sich nicht darüber beschweren, dass man hier und da mal ein paar mehr von ihnen findet.  Das ist natürlich absolut korrekt, doch fällt einem beim Verlassen der Expatenklave und dem Eintauchen in die chinesische Touristenwelt dann doch immer wieder auf, wie anders – um nicht zu sagen anstrengend – um nicht zu sagen nervig, dieses Volk sein kann. Vor allem wenn es in Massen auftritt (und das tut es an schönen Plätzen grundsätzlich). Im Wasser nur ein paar hartgesottene, da es zum Baden noch ein paar Grad zu frisch ist – dafür an der Wasserfront kein Durchkommen in einem Gewusel aus meist voll bekleideten Chinesen. Hübsch anzusehende Körper in Bademoden findet man hier kaum – denn in China gilt eine weiße Hautfarbe als Statussymbol und Zeichen dafür, dass man nicht mehr auf dem Reisfeld arbeiten muss und so ist es nur sinnvoll dass man sich nicht im Bikini unter die Sonne knallt. Man kann sich jetzt Fragen, warum man dann an den Strand geht. Gute Frage, hier die Antwort: Man setzt sich voll angezogen in den Sand, bringt so viele Tüten Essen mit, wie man tragen kann, Spielt Federball oder lässt Drachen steigen oder sein Kind mit der praktischen Schnellscheisserhose auf den Sand pinkeln oder wenn s denn so kommt auch andere Geschäfte verrichten. Inmitten der Leute versteht sich. Auch spucken in den Sand ist kein Tabu (warum sollte es auch, wenn es überall sonst keines ist), während man dem Lärm der ständig vorbeiknatternden Motorboote und Jetskis lauscht, die weißhäutige Touristen an Fallschirme, auf Wakeboards und als schwimmunfähige Passagiere (die meisten Chinesen können nicht Schwimmen, weil es in der Schule nicht geleert wird) durchs Meer schleppen.

Chinese am Strand. Ein eher seltenes Bild, da der Chinese ansich sowohl die Sonne als auch das Wasser scheut

Chinese am Strand. Ein eher seltenes Bild, da der Chinese ansich sowohl die Sonne als auch das Wasser scheut

Der Strand macht (zumindest für uns Europäer) einen Qingdaobesuch also alleine noch nicht unbedingt lohnenswert. Aber es gibt durchaus Dinge, für die sich der Trip hier hoch lohnt. Die gekochten Seesterne (und all der andere Seafood, den eine Hafenstadt natürlich zu bieten hat) mag für den einen ein Anlass sein, hier her zu kommen, für andere sind es die deutschen Fachwerkbauten aus der Kolonialzeit, die Brauerei , welche damals von Deutschen hier gegründet wurde (Besichtigung mit Guide lohnt sich) und heute 20 Dosen Bier in der Sekunde in Dosen verpackt oder die „Bierstrasse“, welche sich in direkter Nähe der Brauerei befindet und in der als typisch die transparenten Plastiksäcke gelten, in die das frische Bier gefüllt und sogleich daraus getrunken wird.

Qingdao: Ganz anders als Shanghai, von Chinesen überlaufen und dennoch schön und einen Trip wert. Lassen wir Bilder sprechen:

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Vorwort: Jochen (auch Jogi) war im Mai 2011 für fast drei Wochen bei uns zu besuch und hat dabei vermutlich mehr Ecken Chinas bereist als viele unserer Besucher vor ihm. Seine Erlebnisse und Eindrücke hat er in folgendem Gastbeitrag zusammengefasst:

Das Horn muss ab. In Helens Nail SPA lernt Jogi seine liebe zur Fusspflege kennen.

Das Horn muss ab. In Helens Nail SPA lernt Jogi seine liebe zur Fusspflege kennen.

Nachdem ich Anfang Februar meinen Hin- und Rückflug nach Shanghai buchte und mich sogleich mit Reiseführern bewaffnet an meine Reiseplanungen machte (dem Buchen der Flüge nach Peking und Hongkong, dem Buchen der jeweiligen Hotels und dem Erstellen einer detaillierten Excelliste, in der meine einzelnen Stationen aufgeführt waren, die ich besuchen wollte bzw. besuchen könnte) hat sich doch der Eine oder Andere (inklusive meines Gastgebers) etwas darüber amüsiert, dass ich mir solch eine Arbeit machte. Im Nachhinein war ich über diese Liste froh, denn ich wusste wo hin und was tun ohne dies jedes Mal vor Ort nachzuschlagen und unnötig Zeit zu verschwenden. Es hat vor allem alles super funktioniert!!!

Es war Freitag der 29. April als es, zwar mit einer Stunde Verspätung, um 18.30 Uhr in Stuttgart losging, Zwischenstopp Istanbul und weiter nach Shanghai, wo ich Ortszeit 14.30 Uhr am Samstag 30. April am Flughafen Pudong landete. Durch die Immigration, Koffer holen und raus durch den Exit, wo unzählige Chinesen mit ihren Schildern und laut schreiend auf die Ankömmlinge warteten. Zudem wollte mich ungefähr jeder Zweite irgendwohin fahren. Doch ich habe mich durchgekämpft und den Taxistand aufgesucht, wo ich dem Taxifahrer die Visitenkarte von Markus i

n die Hand drückte. Schnell bemerkte ich, dass Markus mit der Aussage „Chinesen sprechen kein Englisch“ nicht im Geringsten untertrieben hatte!! Die Fahrt ging los und endete nach ungefähr 2 Minuten an der Tanke, da der Chinese wohl keinen Sprit mehr hatte. Und dann gings wirklich los!! Der Taxifahrer mit seinem völlig abefuckten VW Santana (so ziemlich jedes Taxi in China ist ein Santana) mit seiner Wackel-Hello-Kitty-Figur auf dem Armaturenbrett fuhr wie

Jogi mit Dennis und Anita

Jogi mit Dennis und Anita

ein Henker. Auf einer 4 spurigen Straße von rechts nach links und wieder zurück an sämtlichen Autos vorbei. Ich dachte mir nur: der wird schon wissen was er macht!! Und so ist es auch tatsächlich. Jeder tut das was er will und immer der hintere muss sehn was die vor ihm machen. In der 23 Millionen Stadt angekommen fuhr er mich zum Grand Gateway Garden, wo sich irgendwo die Wohnung von Markus und Mirna befinden sollte.

Da ich Markus telefonisch nicht erreichte sprach ich 2 deutschsprachige Mädels an, die sich als Mitarbeiterinnen von Markus entpuppten und mich mit rein und in den 27. Stock bis zur Wohnung 27E nahmen, wo dann tatsächlich endlich auch der Markus in der Tür stand und ich von einem kleinen zotteligen Wollknäuel angesprungen wurde. Jimmy, der kleine Yorkshire Terrier. Nach einem Willkommensbierchen gingen wir erst mal einkaufen. Sehr interessant, was die Chinesen so alles in ihren Regalen führen!! Am Abend lernte ich beim chinesischen Abendessen mit lecker Peking Ente Dennis, Holger und Sandra kennen. Der Abend nahm seinen Lauf und wir feierten und stürzten ab im Apartment, im One Club (Open Bar für 100 RMB) und im Zapatas. Jetlag Fehlanzeige!!

Am nächsten Tag haben wir dann erst mal ausgeschlafen, bevor

Auf Touritour in Shanghai

Auf Touritour in Shanghai

Markus und Jimmy mit mir die wohl übliche und vermutlich schon 20-mal durchgeführte Touritour machten. Gestartet haben wir bei einem kleinen Markt, wo man wohl alles kaufen konnte was sich bewegt, bevor es weiter ging durch die Old Town, ebenfalls mit vielen kleinen Geschäften und den für das alte China üblichen Gebäuden mit den verschnörkelten Dächern. Es folgte ein Spaziergang am Bund (Uferpromenade am Huangpu River, eine üble Brühe!!) mit Blick auf den Flaschenöffner (World Finacial Center), den Jinmao Tower und den Oriental Pearl Tower.

Mit der Fähre übergesetzt liefen wir in die entgegengesetzte Richtung zurück bis wir uns beim Paulaner Obatzter und Weißbier gönnten, während wir auf Mirna, zurück vom Heimaturlaub, warteten. Mit Markus, Mirna, Sandra und Fabian ging es abends noch zum Thailänder und dann früh ins Bett.

1.Ausflug: Beijing!!

Früh morgens am 02. Mai fuhr ich zum Flughafen Hongqiao, wo ich mit China Eastern (mit der ich im Übrigen alle Inlandsflüge machte) nach Beijing (ca. 20 Millionen Einwohner) flog. Dort gelandet, ab zum Taxistand, wo ich dem Taxifahrer dieses Mal leider keine Visitenkarte in die Hand drücken konnte. Auf Englisch versuchte ich dem Taxifahrer zu erklären wo ich hin wollte!! Achselzucken beim Taxifahrer!! Er versuchte mir irgendwas auf Chinesisch zu erzählen!! Achselzucken bei mir!! Mit einer Stadtkarte versucht ich ihm zu zeigen wo ich hin wollte!! Achselzucken beim Chinesen!! Letztlich zog er sein Handy aus der Tasche und rief die Taxizentrale an, drückte mir das Handy in die Hand und ich erzählte einer Frau wo ich hin wollte und sie wiederrum erzählte dies dem Fahrer. Und so fuhr er mich endlich zum National Stadium, wo 2008 die Olympischen Spiele ausgetragen wurden. Ein riesiges Areal, wo nicht nur das „Birds Nest“ sondern auch das Indoor Stadium und die Olympische Schwimmhalle stehen. Ich wurde sehr oft fotografiert, sogar mit einem chinesischen Kind auf dem Arm, doch leider nicht mit meiner Digicam!! Weiterfahrt zum Lamakloster Yong He Gong, wo sich auf einer riesen Fläche etliche beeindruckende Tempelanlagen mit Buddha-Statuen und offenen Feuerstellen für die Entzündung der Räucherstäbchen befanden. Nachdem mein nächster Taxifahrer das nächste Ziel nicht kannte oder die chinesischen Zeichen, die ich ausgedruckt hatte nicht lesen konnte, lies ich mich zu meinem Hotel fahren, wo ich eincheckte und mein kleines, nicht unbedingt nobles aber ausreichendes Doppelzimmer bezog. Zudem buchte ich an der Rezeption für den nächsten Tag einen Fahrer und lies mir die Ziele auf Chinesisch aufschreiben. Zu Fuß lief ich Richtung Norden durch die Hutongs (in Beijing übliche flache Bebauung in sehr schmalen Gassen) bis ich nach einer Weile am Trommelturm ankam, von wo aus früher durch Trommelschläge die Uhrzeit angesagt wurde, und diesen auch besuchte. Über eine sehr steile Treppe ging es hinauf in einen Raum voller Trommeln,  wo auch eine Trommelvorführung stattfand. Zudem hatte man eine schöne Aussicht auf den Qinhai Lake und den Jingshan Park. Unweit vom Trommelturm stand der Glockenturm (gleiche Funktion), der allerdings schon geschlossen hatte. Es folgte ein Bummel durch das naheliegende urtümliche Viertel mit Hofhäusern und einem Markt nahe am Qinhai Lake und einem kühlen erfrischenden Bierchen auf der Dachterrasse einer kleinen Bar.

Der nächste Morgen startete mit einem Frühstück im Hotel und pünktlich um 9 Uhr holte mich mein Fahrer namens Che, der englischen Sprache nicht mächtig, aber sehr nett, ab. Die Fahrt, ca. 1,5 Stunden, ging zur großen chinesischen Mauer, dem restaurierten Teilstück von Mutianyu.

Mit der Gondelbahn gings rauf und meine Klettertour über die gigantische Mauer begann. Wer denkt, dieses Bauwerk steht da so rum wie eine normale Gartenmauer, der hat sich geirrt!! Sie zieht sich quer durch die Berge und bietet somit teilweise sehr anstrengende Aufstiege. Da es sehr heiß war kam ich schweißgebadet und mit meinem ersten Sonnenbrand am höchsten Punkt dieses Abschnitts an, wo der bewachsene Teil der Mauer begann. Hier machte ich dann erst mal eine Pause und genoss das wirklich wunderschöne Panorama auf die Mauer und die umliegenden Berge. Der Rückweg ging dann am Ausgangspunkt vorbei in die andere Richtung bergab, bis ich nach ungefähr 2,5 Stunden an einem Sessellift und einer Rodelbahn ankam. Ich entschied mich für den langweiligeren aber gemütlicheren Sessellift.

Die Fahrt ging weiter zu einem der vielen Ming Gräber, die sich auf einem etwa 80 km² großen Gelände befinden. Ähnlich wie bei Tempelanlagen befanden sich hier viele eindrucksvolle Gebäude in einer wirklich schönen Parkanlage. Che fuhr mich noch zu einer weiteren Grabanlage, die von außen aber gleich aussah und ich deshalb nicht mehr hinein ging. Anschließend fuhr er mich noch zu einem See mit Freiluftbühne und einem Minggebäude auf einer Insel in der Mitte des Sees und hinauf zu einem Aussichtspunkt an einem Stausee mit Blick über das Tal. Rückkehr zum Hotel ca. 17.30 Uhr.

Auf Empfehlung des Reiseführers und der „Shanghaier“ stand am Abend das Da Dong Duck Restaurant auf dem Plan, berühmt für seine sehr leckere Peking-Ente. Allein mit einem Mai Thai, den ich beim Warten auf einen Tisch bestellte, an einem großen 6er Tisch sitzend kam dann ein Koch und filetierte vor mir die Ente, die hier in kleinen Stücken in eine Soße getunkt und zusammen mit Gemüse und anderen Dips in einem kleinen Pfannenkuchen zu einem Wrap zusammengerollt wird. Im Vergleich zu den knusprigen Enten beim Chinesen in Deutschland ist das mal so richtig lecker!!

Noch nicht genug gelaufen entschied ich von dort aus zum Hotel zurückzulaufen. Vermutlich nicht ganz den richtigen Weg erwischt kam ich irgendwann an einer beleuchteten Kirche und einer großen Einkaufsstraße an, wo ich noch etwas trank und dann den Rest mit dem Taxi zurückfuhr. So falsch war ich gar nicht!!

Der 3 Tag in Beijing führte mich zuerst vom Hotel aus zum naheliegenden Jingshan Park, dessen 5 Türmchen die Nord-Süd-Achse von Beijing bilden und man vom Hauptturm einen super Blick von oben auf die verbotene Stadt hatte. Trotz Mittwochmorgen wuselte es nur so vor Chinesen, die teilweise inmitten der schön angelegten Blumenanlagen saßen. Weiter zum Beihai Park, einen Steinwurf entfernt, mit einem großen See und auf dem Berg einer großen Flaschenpagode.

Das Pflichtprogramm für Beijing vollendete ich durch den Besuch der verbotenen Stadt, die ich durch den Nordeingang betrat. Durch die vielen unterschiedlichen, aber doch oft gleich aussehenden „Stadtteile“ (im Norden eher Parkanlagen, Richtung Süden mehr Tempelanlagen und in den Außenanlagen vermehrt Wohnanlagen) kämpfte ich mich von Norden nach Süden durch, bis ich nach ca. 2,5 Stunden die Stadt (ca. 1.000 m lang und 800 m breit) durch den Haupteingang im Süden verließ. Quasi direkt gelangte ich auf den Tian´anmen Platz inmitten des Tors des Himmlischen Friedens im Norden (Eingang verbotene Stadt), dem chinesischen Parlament im Westen, dem chinesischen Nationalmuseum im Osten und dem Mao-Mausoleum im Süden. In der Mitte des Platzes befinden sich eine Gedenksäule und ein Museum für die Volkshelden Chinas.

Ich verließ den Platz im Süden und gelangte in die recht noble Einkaufsstraße Qianmen Dajie, wo alle namhaften Designer vertreten waren und sogar eine urige Straßenbahn fuhr.

Auf der Suche nach dem Himmelstempel begleitete mich ein kleiner chinesischer Rentner bis fast zum Nordeingang des ca. 2 km langen Parks, wo ich den prachtvollen Tempel besuchte und bis zum Südeingang durch die schmucken Tore und die mit Bäumen bewachsenen Teile des Parks spazierte.

Noch ein Stück am Yongdingmen Fluß und wieder gen Norden bis zum Hospital of Beijing, wo ich dann völlig fertig ein Taxi nahm und zurück zu Hotel fuhr. Ein wenig ausgeruht und frisch geduscht machte ich mich nochmal auf den Weg zum Qinhai Lake zum Abendessen. Es gab chinesisch, was sonst!!

Am letzten Tag stand ich wieder früh auf, frühstückte, packte, checkte aus und fuhr zum Sommerpalast. Nach dem Eingang bog ich im Gegensatz zu den ganzen Chinesen rechts ab und gelangte an einen schönen kleinen Lotusteich zwischen Wandelgängen und Chinesischen Gebäuden. Wiedermal bergauflaufend kam ich noch einem großen Goldfischteich vorbei bis ich endlich oben auf dem Berg ankam und die Hammeraussicht auf den großen See bewundern konnte. Durch die Tempelanlage stieg ich ab zum See, wo ich wieder entlang von Wandelgängen Richtung Ausgang spazierte. Und jetzt sah ich erst den gigantischen im Hang und am See liegenden Sommerpalast in seiner ganzen Pracht.

Rückflug nach Shanghai, wo ich nach meiner Ankunft zuerst einmal von Jimmy vor Freude zur Begrüßung angepisst wurde und dann mit ihm spielen durfte, bevor sich Markus und ich mit Dennis, Susanna, Holger, Anita und Sandra in einem witzigen kleinen chinesischen Restaurant zum Abendessen trafen. Größte Herausforderung: kleingehackter Frosch mit sämtlichen Knochen!!

Die Nacht endete mit einem 100 RMB-All-You-Can-Drink-Absturz im Club Gaga.

Bei 30 Grad Nachts um elf vor der Lola Bar

Bei 30 Grad Nachts um elf vor der Lola Bar

Am Folgetag fuhr ich einigermaßen ausgeschlafen mit der U-Bahn zum People Square, einer großen bepflanzten Parkanlage, und traf mich mit Susanna, die ebenfalls auf Urlaub war. Wir spazierten ein wenig durch den riesigen Ortsteil French Concession mit schönen kleinen Parks, wo die Chinesen auf Musik tanzten, und zur Abwechslung zu den vielen Wolkenkratzern mal kleinen gemütlichen Häusern. Um 20 Uhr hatte sich Mirna zur Mani- und Pediküre angemeldet und Markus und mich zur Pediküre: Dinge, die die Welt nicht braucht!! Sowieso schon Barfuß ließen wir uns dann gleich noch die Füße massieren, was dann doch eher angebracht war. Im Anschluss gingen wir nebenan beim Nepalesen essen, mal was anderes und auch sehr lecker.

Mit Mirna, Kelly und einer Freundin fuhr ich zum Abschluss des Abends in die Flair Bar im 58. Stock des Ritz Carlton. Hier hatte man eine wirklich geile Aussicht über die Stadt und auf den Oriental Pearl Tower. Genau die richtige Lokation um in Mirnas 32. Geburtstag zu feiern.

2.Ausflug: Chongming Island!!

Mit Jimmy auf Chongming Island im Mündungsdelta des Yangtse

Mit Jimmy auf Chongming Island im Mündungsdelta des Yangtse

Am Geburtstagstag selbst hatte Markus eine Fahrt nach Chongming Island organisiert. Die Insel liegt an der Mündung des Yangtse in das ostchinesische Meer. Mit Mirna, Markus, Dennis, Sandra, Susanna und Jimmy ging es los in den Dongtan Wetland Park, wo wir mit Fahrrädern herum radelten, picknickten und einfach relaxten. Jimmy, der teilweise im Fahrradkorb sitzend und teilweise nebenherlaufend mal die große weite Welt entdecken durfte, hatte sichtlich genauso viel Spaß wie wir. Nach der Rückfahrt aßen wir im Element Fresh. Für den Abend hatte Mirna ihre Freunde zur Bar Jola eingeladen, um auf ihren Geburtstag anzustoßen. In einem Hinterhof saßen wir bei sehr warmen Temperaturen auf Sofas und Hockern im Freien und feierten. Markus, Dennis, Holger und ich zogen im Anschluss noch durch ein paar Clubs und endeten im Club Phebe wie immer bei Open Bar.

Geburtstagspicknick im "Wetland-Park" auf Chongming

Geburtstagspicknick im "Wetland-Park" auf Chongming

Der Folgetag begann mit ausschlafen, Frühstück bei Element Fresh und der Fahrt zur Fake Mall zum Einkaufen mit Markus. Ohne zu handeln sollte man hier nicht rauslaufen, da man ungefähr nur zwischen 1/5 und 1/10 des vom Chinesen angegebenen Preises zahlen sollte!! Markus entpuppte sich hierbei als wirklich routinierter und auch bei den Verkäufern sehr bekannter Einkäufer. Ein Spaziergang durch das Viertel führte uns an einem Tempel vorbei, in dem wir auf eine witzige chinesische Hochzeitsmesse trafen und diese natürlich sogleich besichtigten. Wir wurden nicht nur doof angeschaut sondern sogar auf Englisch gefragt, was wir denn hier zu suchen haben!! Nach der Rückkehr zur Wohnung machte Markus eine Führung durch das Hauptgebäude des Komplexes am Gym vorbei bis zum Pool, der leider noch geschlossen war. Auf dem Rausweg entspannten wir noch ein wenig im Massagesessel und gingen dann mit Mirna zum Brasilianer zum Rodizio (Fleisch vom Spieß). Ausklang fand der Abend bei einer DVD und Packen für Ausflug Nr. 3.

3.Ausflug: Hongkong!!

Hong Kong

Hong Kong

Wieder früh morgens am 09. Mai fuhr ich mit dem Taxi zum Flughafen Pudong und machte große Augen, als ich sah, dass mein Flug gecancelt wurde. Etwas aufgeregt ging ich an den Schalter und wollte wissen, was denn jetzt Sache ist. Glück im Unglück!! Ich bekam den Flug früher und konnte quasi direkt vom einchecken durch den Zoll und ab in den Flieger. Auf Lantau angekommen habe ich mir zu allererst eine Octopus Card geholt, mit der man die meisten öffentlichen Verkehrsmittel fahren kann und man sich somit das lästige Ticketkaufen spart. Mit dem Doppelstockbus gings nach Tung Chung und von dort aus mit der Gondelbahn hinauf nach Ngong Ping zum Big Buddha und zum Po-Lin-Kloster. Es war eine Bruthitze als ich am großen sitzenden Buddha ankam. Ein riesen Ding, dass die da auf den Berg befördert haben. Zudem war für Buddhas Birthday am Folgetag alles mit gelben, roten und bunten Fähnchen geschmückt.

Die Fahrt ging weiter zum Fischerdorf Tai-O im Westen von Lantau, wo ich durch die kleinen Gassen und am Fluss entlang schlenderte. Rückfahrt nach Tung Chung von wo aus ich die MTR (Metro) nach Hongkong Island nahm. Umsteigen an der Central Station und weiter bis North Point, wo sich mein Ibis Hotel befand. Im 29. Stock bezog ich mein Zimmer mit Blick auf den Victoria Harbour. Ein Anblick, an den man sich gewöhnen könnte!! Um ca. 19 Uhr fuhr ich nach Kowloon, genauer zur Station Tsim Shai Tsui und ging zum Cultural Center, wo jeden Abend um 20 Uhr die Symphony of Lights zu bewundern ist. Von 67 Hochhäusern werden über dem Hafen Laserkanonen zu ein wenig kitschiger Musik abgefeuert. Viel beeindruckender fand ich allerdings einfach den beleuchteten Hochhausdschungel vor dem Victoria Peak und hinter dem Victoria Harbour. Um 21.30 Uhr verabredete ich mich mit Ting und wir trafen in 2 Bars ihre Freunde Marc, Sophie, Petra und Nina. In Tings neuer Wohnung feierten wir noch ein wenig, bevor wir den Abend bei einer Runde Uno ausklingen ließen.

Am nächsten Tag machte ich früh los, um das Zentrum Hongkongs und den Peak zu erkunden. Ich begann am Western Market, der allerdings noch geschlossen hatte, spazierte weiter zum Man-Mo-Tempel, der wie immer von tausenden Räucherstäbchen zugenebelt war und zum Exchange Square, wo sich die gigantischen Gebäude der Börse befinden.

Jogi auf dem "Peak"

Jogi auf dem "Peak"

Runter zu den Piers, am Hafen entlang bis zur Hongkong Bank, dem Statue Square, dem Legco Building, der Bank of China bis ich an der St. Johns Cathedral, einer kleinen Kirche inmitten der Wolkenkratzer ankam. Ein Besuch des Hongkong Parks mit vielen Teich-, Fluss- und Gartenanlagen und dem Indoor Park und der Freifluganlage war eine nette Abwechslung zu Beton und Stahl. Unweit vom Park fand ich die Peak Tram Station, von wo aus der Schrägaufzug, seinem Namen alle Ehre machend rauf auf den Victoria Peak führte. Oben angekommen, rauf auf die Dachterrasse und staunen: einfach Wahnsinn!! Es bot sich mir ein überwältigender Blick über die Stadt und den Victoria Harbour. Nach einem ca. 1-stündigen Aufenthalt machte ich mich wieder auf den Weg in die Stadt und mit der Star Ferry rüber auf die Kowloon Seite, wo ich vorbei am Clock Tower, dem Cultural Center und dem Museum of Art dann am Avenue of Stars ankam. Im Vergleich zu Hollywood eher klein und nicht so prachtvoll, dafür aber das schönere Panorama direkt am Hafen mit den Hochhäusern auf Hongkong Island im Hintergrund. Abschließend bummelte ich die Nathan Road hinauf bis ich am Tin-Hau-Tempel angekommen war. Viel Rauch durfte auch hier nicht fehlen (nice to see). Next Stopp Dusche Ibis North Point (war auch Zeit, es war wieder richtig heiß und meine Gesichts- und Armfarbe nahm weiter zu!!!) Ca. 20 Uhr traf ich mich wieder mit Ting, Nina, Ruwen, Sophie und Omar zum essen. Zur Abwechslung gabs mal Pizza. Auf Markus Empfehlung tranken wir in der Peel Bar zum Abschluss noch einen „Bird“ (irgendwas mit Whiskey).

Mein letzter Tag in Hongkong begann in Causeway Bay im Victoria Park, ein Sportpark mit vielen Fußball- und Tennisplätzen, einem Trimm-Dich-Pfad und vielen Leuten bei der Morgengymnastik oder Fächertänzen. Weiter zum Hafen und der Noon-Day-Gun, die noch täglich um 12 Uhr abgefeuert wird, an der „Baustellenpromenade“ entlang bis zum Messe- und Kongresszentrum, wo ich meinen Kollegen Andi für eine halbe Stunde auf der Messe besuchte. Im Anschluss stand der Besuch des Wan Chai Marktes, mit seinen vielen unterschiedlichen Ständen in den schmalen Gassen und in einem Kaufhaus, auf dem Programm. Auch hier hingen oder lagen die toten Tiere in den Ständen herum. Auf der Suche nach Lover´s Rock kam ich noch am Pak Tai Tempel vorbei, bevor es nur noch steile und immer steiler werdende Treppen hinauf ging und ich bereits dachte ich finde diesen scheiß Felsen nie. Doch dann kam ich schließlich, wieder klatsch nass (es war mal wieder verdammt heiß), an einem großen rot angemalten Felsen an, der wohl Frauen durch Opfergaben und das entzünden von Räucherstäbchen Glück in der Liebe bringen soll. Mir brachte er außer nassgeschwitzter Kleidung nichts!! Neben mir hatte sich noch ein netter Sindelfinger nach da oben verirrt, mit dem ich noch ein Weilchen plauderte, bevor ich wieder abstieg und in die andere Richtung laufend den Weg zurück in die Stadt suchte. Vor mich hin tropfend und halb um den Berg gepilgert änderte ich kurzerhand meinen Plan und fuhr mit dem Bus nach Aberdeen, wo ich ein wenig an der Hafenpromenade entlang schlappte. Völlig ausgehungert kehrte ich auf dem Weg zum Stadtzentrum in ein kleines voller Chinesen sitzendes Restaurant ein. Vollgestopft mit Hühnchen in Pfeffersoße mit Gemüse und Reis stand ich rauchend auf der Straße und entdeckte den städtischen Friedhof in bester Lage mitten im Berg. Für die Ahnen nur das Beste!! Zurück am Hafen machte ich eine ca. 30 minütige Hafenrundfahrt mit einem Sampan. Auffallend neben den vielen Fischerbooten und dem großen schwimmenden Restaurant waren Boote und andere schwimmende Dinge, die als Wohnungen umfunktioniert wurden, und die schwimmenden Märkte, die diese mit Nahrungsmitteln oder frisch gegrilltem belieferten. Mit dem Bus reiste ich weiter zur Repulse Bay, dem wohl beliebtesten Strand der Hongkonger, mir allerdings ein bisschen zu steinig. Trotzdem  zog ich die Schuhe aus und spazierte ein wenig am ca. 25°C warmen Wasser entlang. Am Ende der Bucht stieß ich auf einen kleinen, halb im Meer liegenden, Tin-Hau-Tempel. Ich ging weiter zur nächsten, einer kleinen idyllischen Bucht, der Middle Bay, wo ich mich eine Weile ausruhte. Völlig planlos suchte ich schließlich nach einer Bushaltestelle, um wieder nach Wan Chai zurückzukommen, als mich eine nette junge Französin, die schon seit 4 Jahren in Hongkong lebt, einlud mit ihr mit dem Taxi bis zur nächsten Bushaltestelle mitzufahren. Mit dem Bus in Wan Chai angekommen besuchte ich den Hongkong Friedhof, und zwar den römisch katholischen Teil. Wirklich beeindruckend!!

Unterwegs in Hong Kong mit Ting und Rouven

Unterwegs in Hong Kong mit Ting und Rouven

Ich ließ es mir nicht nehmen nochmals auf den Peak zu fahren, um mir das ganze nochmal bei Dämmerung und bei Nacht anzusehen. Leider war es ziemlich diesig und es zogen einige Wolken über den Kamm in die Stadt. Trotz allem ein gigantischer Anblick. Nachdem Ruwen mir am Vorabend erzählte, dass immer mittwochs im Happy Valley die Pferderennen stattfinden und dies immer ein riesen Spektakel sein soll, fuhr ich zurück zur Rennbahn. Leider wurden die Rennen zu Ehren von Buddhas Birthday einen Tag auf Dienstag vorgezogen und so war die Rennbahn geschlossen. Eine Wächterin untersagte mir sogar den Eintritt in den Innenraum. Auf dem Rückweg zur Wan Chai Station, traf ich wieder den Sindelfinger, der auf meine Empfehlung hin ebenfalls auf dem Weg zur Rennbahn war. Beide ein wenig enttäuscht schlappten wir gemeinsam Richtung City, bis er zu seinem Hotel abbog. Eh dort angekommen ging ich noch ein paar Meter durch die Jaffe Road, dem Kiezviertel von Hongkong. Zwar viel viel kleiner als die Reeperbahn, aber vom Prinzip her das Selbe: viele Bars und 1.000 Nutten!!

Bevor ich dann nach dem langen Tag endlich zum Hotel zurückkehrte machte ich noch einen kleinen Abstecher zur gegenüberliegenden Uferpromenade. Im Hotel kam ich dann um ca. 21.30 Uhr wieder an und freute mich wie selten auf eine erfrischende Dusche.

Das Schwierigste an Hongkong: der ungewohnte Linksverkehr und das ständige bergauf/bergab!!

Das Einfachste an Hongkong: MTR fahren!!

Das Praktischste an Hongkong: die Octopus Card, mit der man nicht nur sämtliche öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, sondern auch in etlichen Läden wie Seven Eleven, McDonalds, … zahlen kann!!

Am nächsten Morgen fuhr ich mit der MTR wieder zum Flughafen und flog zurück nach Shanghai wo ich, bevor ich mit Jimmy gassi ging, erst mal wieder vor Freude von ihm angepisst wurde!! Am Abend hatte sich Markus mit Dennis und Michaela zum Essen verabredet. Im Anschluss war noch Cocktail trinken im Tara und feiern im Gaga angesagt. Der Abend endete wie immer bei Open Bar ziemlich übel!!

Der Folgetag begann mit einem kleinen Kater und einem entsprechenden Katerfrühstück bei Element Fresh. Meinen Mittag verbrachte ich auf dem Sofa mit dem Buchen der Flüge nach Qingdao (danke nochmal Dennis) und nach Guilin und der Unterkünfte.

4.Ausflug: Qingdao!!

Bier aus Tüten - Der Himmel für Jogi

Bier aus Tüten - Der Himmel für Jogi

Gegen 19 Uhr am 13. Mai machten Markus und ich uns auf den Weg zum Flughafen Hongqiao, um mit Dennis, Anita und Robert nach Qingdao zu fliegen. Holger kam direkt aus Peking. Der Flug hatte leider 2 Stunden Verspätung und wir lümmelten die Zeit unter Lautsprechergeschrei und herum wuselnden Chinesen am Flughafen rum. Der Flug dauerte ca. 1,5 Stunden und bis wir schließlich mit dem Taxi am Hotel ankamen war es kurz vor 1.30 Uhr. In der Loppy erlebten wir dann erst mal das, was man wohl so typisch deutsch nennt!! Anwesend: 3 Deutsche, 2 chinesische Rezeptionisten und ein besoffener Taxifahrer!! Die Deutschen beschwerten sich, dass der Taxifahrer so besoffen war, dass er 20-mal im Kreis gefahren sei und wollten ihm kein Geld geben. Fand der wirklich sehr betrunken aussehende Taxifahrer nicht wirklich lustig!! Zudem wollten die Deutschen seine Lizenznummer haben, um Ihn anzuschwärzen!! Fand der Fahrer ebenfalls nicht so lustig!! Wie auch immer die Geschichte ausging: es ging irgendwie um Cent 50!! Da lohnt sichs mal richtig!!

Kulturprogramm: In der Tsingdao Brauerei

Kulturprogramm: In der Tsingdao Brauerei

Ausgeschlafen und unsere Containerdusche gemieden liefen Markus und ich zur Uferpromenade und weiter Richtung Strand, wo wir unterwegs die Anderen trafen. Am Strand angekommen gönnten wir uns ein richtig nahrhaftes Frühstück mit Rührei/Tomate, 2 Nudelsuppen, Dumplings und Bier!! Zudem buchten wir sogleich eine 10 minütige Fahrt mit dem Speedboot, die aufgrund unseres Gewichts leicht Schlagseite hatte. Während Anita und Robert es bevorzugten den Tag am Strand zu verbringen, legten wir anderen mehr Wert auf Kultur und besichtigten die Brauerei Tsingtao, welche 1903 von Deutschen gegründet wurde und die erste Brauerei Asiens war. Als nettes Andenken ließen wir uns eine Flasche Bier mit unserem eigenen Label bedrucken. Danach stand ein Bummel durch die Altstadt auf dem Programm. Vorbei an einer Kirche mit geschätzten 13 Brautpaaren, die sich „hochprofessionell“ für die Nachwelt ablichten ließen, einem kurzen Stopp beim Mc bis wir wieder an der Uferpromenade ankamen und die Landungsbrücke mit dem Wahrzeichen Qingdaos hinausliefen. Zum Abschluss unseres kleinen Kulturausflugs kehrten wir in so etwas ähnlichem wie einem Biergarten ein.

Nach ein wenig chillen und einer Dusche war um 20 Uhr Abfahrt zur Qingdao Beer Street, wo wir mal wieder beim Chinesen aßen und anschließend, auf Empfehlung von Dennis, in der Straße eine Tüte Bier kauften (das muss man sich so vorstellen, dass man in einer durchsichtigen Plastikeinkaufstüte statt der üblich eingekauften Artikel halt nen Liter Bier drin hat!!).

So standen wir 5 Jungs jeder mit seiner Tüte Bier da und schauten uns dumm an, weil keiner wusste wie wir das jetzt trinken sollten (normalerweise ist es wohl so, dass die Chinesen die Tüte Bier mit nach Hause nehmen und das Bier dann umfüllen!!). Bei der Frage nach einem Strohhalm bissen wir auf Granit. Und so blieb uns nichts anderes übrig, als in eine Ecke abzubeißen, um das Bier aus der Tüte zu bekommen. Weiter zum Jazz Club, was nicht unbedingt der Bringer war und dann in einen anderen Club, wo wir uns schließlich die Nacht um die Ohren hauten.

Seinen ersten Hühnerfuss vergisst man nie...

Seinen ersten Hühnerfuss vergisst man nie...

Ziemlich auf die Minute genau schafften es Markus und ich am nächsten Tag die Checkout-Zeit einzuhalten und fuhren an einen großen, etwas abgelegenen Strand, frühstückten erst mal (könnte auch Mittagessen gewesen sein!!) und relaxten am Strand. Dennis und Holger kamen nach. Um ein wenig Unterhaltung reinzubringen kaufte ich einen steinharten Volleyball um ein bisschen zu spielen. Sogleich hatten wir 2 chinesische Kinder und vermutlich die beiden Mütter an der Backe und spielten Fußball. Den Ball verschenkt und noch ein Bierchen getrunken fuhren wir zurück zu unserem Hotel und aßen noch eine Kleinigkeit. Mmmh, meine ersten Hühnerfüße, aber gar nicht mal so schlecht!!

Rückfahrt zum Flughafen, Rückflug, Fahrt zur Wohnung und packen für den nächsten Ausflug.

5.Ausflug: Guilin/Yangshuo!!

Eine der schönsten Ecken Chinas: Yangshuo

Eine der schönsten Ecken Chinas: Yangshuo

Flug von Hongqiao nach Guilin, Ankunft gegen 12.30 Uhr. Mit dem Shuttle Bus gings dann los nach Guilin Down Town. Im Bus lernte ich Max und Nina kennen, die in Shanghai arbeiten und mal raus wollten. Zusammen gingen wir zu deren Hostel, von wo aus wir gemeinsam noch ein wenig durch die Stadt gehen wollten, bis es für mich nach Yangshuo weiterging. Die beiden brauchte allerdings ein wenig lange und so zog ich halt alleine weiter bis zu einem Park mit unterschiedlichen Felsformationen, Höhlen (die mir aber verschlossen blieben) und einigen kleinen zugeräucherten Tempeln. Der nächste Halt war der Elephant Trunk Hill, dem Wahrzeichen der Stadt Guilin. Ich tat mich schwer in diesem im Wasser stehenden Felsbogen einen Elefanten zu erkennen. Naja. Wieder raus aus dem Park traf ich dann zufällig wieder auf Max und Nina, die es dann doch geschafft hatten wieder aus ihrem Hostel herauszukommen. Wir quatschten noch ne Runde bevor ich dann ein Taxi nach Yangshuo nahm. Dort angekommen machte ich mich auf die recht schwierige Suche nach meinem Hostel.  Dabei bestätigte sich jedoch die Aussage des Reiseführers, dass sich hier sehr viele Backpacker aufhalten. Durch die völlig überfüllte „Einkaufsstraße“ und eine winzig kleine Seitengasse hindurch fand ich nach einer Weile dann das Hostel. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, zog ich durch die Gassen und kehrte bei einem Straßenrestaurant auf eine Portion Fried Noodles with Beef ein.

Die anschließende Dusche erinnerte mich an Thailand, wo auch mitten im Bad ein Duschkopf aus der Wand kam. Wieder durch die Gassen schlendernd machte ich Halt bei einer nicht wirklich angenehmen Rückenmassage und einer sehr lauten Bar mit chinesischer Live Musik, wo mich die kleinen und vermutlich recht jungen chinesischen Mädels animieren wollten mitzutanzen (ohne Erfolg!!). Zurück im Hostel gönnte ich mir noch ein „Feierabendbier“ auf dem höchsten Dach der Stadt zwischen den angeleuchteten Karstkegeln, welche die Stadt einschlossen.

Früh morgens stand ich auf, ein wenig froh, dass ich das Brett, was sich mein Bett schimpfte, verlassen konnte und ging in einer naheliegenden Bar frühstücken. Um 9.45 Uhr fand ich mich dann in der Lobby ein, da ich mich für eine Free Guide Fahrradtour angemeldet hatte. Yang, der Guide und auch Mitbesitzer des Hostels, ein Freund, Matthias (deutsch), Heikki (finnisch), Emilie (schwedisch), 3 Nachzügler, deren Namen ich nicht weiß, und ich machten uns mit unseren wahnsinnig modernen Mountainbikes (bei mir tat von 18 Gängen genau 1) auf zum Dragon River, an dem wir bis zur Dragon Bridge entlang radelten. Eine Hammerlandschaft mit den vielen Karstkegeln und den zu deren Füßen liegenden Reisfeldern und dem Fluss, der sich durch das Tal schlängelte. Gegen 14 Uhr erreichten wir wieder Yangshuo und Matthias und ich entschlossen uns noch bis zum Moon Hill weiterzufahren. Dort angekommen, bereits wieder mit leichtem Sonnenbrand und wieder nassgeschwitzt, wollten uns gleich mal wieder die freundlichen Getränkeverkäuferinnen kühle Getränke verkaufen. Da wir kein Fahrradschloss dabei hatten machten wir mit 2 von ihnen einen Deal: sie passen auf unsere Fahrräder auf und wir kaufen wenn wir zurückkommen  2 Bier. Und so gings mal wieder eine halbe Ewigkeit bergauf, bis wir noch nasser als wir eh schon waren mitten im Bogen ankamen. Die Aussicht da oben war richtig klasse, aber einen Blick auf den Moon Hill hatten wir halt nicht!!

Wieder unten angekommen saßen die 2 Chinesinnen wie Wachhunde neben unseren Bikes und hatten natürlich auch gleich das Bier parat. Der Versuch mit den beiden zu kommunizieren endete im Chaos, aber Spaß hatten wir trotzdem jede Menge.

Zudem bemerkten wir, dass der Blick auf den Moon Hill vom Tal aus immer noch der Beste ist!!

Nach der Rückfahrt zum Hostel gönnte ich mir zum entspannen noch eine Bamboo-Fahrt auf dem Lijiang bis Fuli Town und zurück. Wie bereits auf der Radtour war ich permanent von den wirklich beeindruckenden Karstkegeln umgeben.

Nach der langersehnten Dusche hatte ich mich mit Matthias zum Abendessen verabredet und anschließend tranken wir auf unserer Dachterrasse noch 2 Tsingtao mit einem Israeli und einer Engländerin. Im Gegensatz zu mir, mit meinen 3 Wochen Chinaurlaub, hatten die anderen (Matthias bspw. seit 9 ½ Monaten unterwegs) einiges mehr zu erzählen.

Am 18. Mai stand ich wieder früh auf, um mit dem Express Bus nach Guilin zurückzufahren. Dort angekommen nahm ich mir ein Taxi und ließ mich zur Tropfsteinhöhle Ludi Yan fahren. Auf dem Weg dorthin stieß ich mal wieder auf einen sehr skurrilen Chinesen, der auf einer 2 spurigen Straße mitten in einer Rechtskurve auf seinem Miniholzstuhl sitzend und die Umgebung beobachtend die rechte Spur blockierte!! Einfach verrückt!! Schönere Anblicke bot dann die ziemlich große Höhle, in der die Stalaktiten und Stalagmiten von Neonlicht angestrahlt wurden. Anschließend Rückfahrt zum Flughafen.

Das letzte Mal in Shanghai angekommen und auch zum letzten Mal von Jimmy zur Begrüßung angepisst, gingen Dennis, Anita, 2 Dürrkollegen und ich mit Holger, der seinen letzten Abend in Shanghai hatte, essen, danach ins Tara zum Cocktails schlürfen, wo sich Sandra noch zu uns gesellte, und zum Abschluss ins Zapatas, um nochmal so richtig abzustürzen.

Jogi und Jimmy am "Bund"

Jogi und Jimmy am "Bund"

Ausgeschlafen schnappte ich mir Jimmy, frühstückte bei Element Fresh und fuhr mit dem Taxi zum Bund und zur Old Town, wo ich mit Jimmy zwischen 4 – 5 Stunden bei einer Gluthitze rumspazierte. Obwohl Jimmy überall der Star war und in der Regel vor mir fotografiert wurde, durfte er leider nicht überall laufen und so musste ich ihn ständig auf den Arm nehmen. Hunde sind in China zwar sehr beliebt, aber so gut wie nirgends geduldet. Zurück in der Wohnung waren wir beide sehr kaputt und legten uns noch eine Weile hin.

An meinem letzten Abend in China wollte ich nochmal Peking Ente essen und so informierte sich Mirna über gute Restaurants. Leider waren die Adressen aber nicht wirklich bekannt und so stiegen Mirna, Markus und ich vor dem Haus in ein Taxi, fuhren los, über die große Kreuzung am Grand Gateway und die nächste rechts. Angekommen!! Sehr geil!! Essen war dafür aber wieder mal richtig lecker. Im Anschluss noch kurz einkaufen und dann nach Hause.

Am letzten Morgen stand ich gegen 8 Uhr auf und wartete mit Markus auf meine Nachfolger: den Achim und den Kurze. Nachdem Markus dann zur Arbeit musste, versuchten die beiden sich noch kurz zu regenerieren, bevor wir zum Oriental Pearl Tower fuhren, um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Es ging rauf auf 363 m. Wieder ein wenig diesig, aber Stadt soweit das Auge reicht, einfach gigantisch!!

Alte und neue Besucher: Jogi mit Dennis, Anita, Achim, Kurze und Mirna

Alte und neue Besucher: Jogi mit Dennis, Anita, Achim, Kurze und Mirna

Danach spazierten wir am Huangpu River entlang, überquerten diesen mit der Fähre und suchten uns ein Restaurant, da wir alle 3 ziemlich hungrig waren. Achim hatte sehr mit den undefinierbaren Speisen zu kämpfen, die wir da bestellt hatten. Aber es schien so, als seien alle satt geworden. Nach dem Essen gings zurück zum Grand Gateway, wo ich mit den beiden noch durch die verschiedenen Malls bummelte, bis wir um 16.30 Uhr wieder in der Wohnung ankamen.

Um 18.30 Uhr gabs dann das letzte Mahl bei Element Fresh, bevor ich gegen 20 Uhr meine Heimreise antreten musste.

Am 21.05. um 9.30 Uhr Ortszeit Stuttgart, nach einer Reisedauer von ungefähr 19,5 Stunden und wenig Schlaf war dann leider mein 3 wöchiger Trip schon wieder vorbei und der Alltag hatte mich wieder.

China, ein riesen Land voller Chinesen. Zumeist sehr freundlich, aber dafür nicht zwingend gut riechend und schon gar nicht mit einer guten Kinderstube versehen. Überall wird hingespuckt, hingerotzt, geschmatzt, geschlürft, gerülpst und gefurzt. Sehr gewöhnungsbedürftig!!

Aber das Land ist dem Anschein nach auf der Überholspur und so ist es wohl eine Frage der Zeit, bis sich die schlechten Gewohnheiten verabschieden.

Aufgrund meiner vielen und schönen Erlebnisse kann ich eine Chinareise nur weiterempfehlen und würde am liebsten gleich selbst noch einmal ein paar Orte bereisen.

Vielen Dank auch nochmal an meine Gastgeber, ohne Euch wäre ich vermutlich nie in dieses Land gereist und es hätte vielleicht auch nicht alles so gut funktioniert wie es dies am Ende tat.

Gānbēi

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